Anfang April hatte unser Kollege Thomas Steinmetz die Apple Vision Pro in unserer amerikanischen Tochtergesellschaft EBF Inc. getestet. Neben vielen Vorteilen und potentiell spannenden Einsatzszenarien, bemängelten wir zu dem Zeitpunkt jedoch die wenigen Management-Möglichkeiten und den geringen UEM-Support, was einen sicheren Einsatz in Unternehmen erschwert.
Das kann sich bald ändern, kündigte Apple auf der WWDC 2024 an.
Eins nach dem anderen: Recap Vorteile & Nachteile der Apple Vision Pro
Was sind die Vorteile?
Uns haben die intuitive Nutzung und das schnelle Eintauchen in die virtuelle Welt überzeugt. Wie von Apple Geräten gewohnt, findet man sich schnell zurecht und die Bedienung ist einfach. Dank mehrerer Kameras, Sensoren und Mikrofone reagiert das Gerät erstaunlich schnell und macht die Bedienung durch Augen, Sprache und Gesten zum Kinderspiel. Indem Nutzende immer noch die eigenen Arme, Hände und auf Wunsch auch Teile der Umgebung sehen, wird eine gewisse Verbindung zur physischen Welt aufrechterhalten. Ein klarer Vorteil, dass man bei der Apple Vision Pro selbst bestimmt kann, wie stark reale und virtuelle Welt verschmelzen. Dass die virtuelle Welt dabei eine beeindruckende Auflösung und minimale Latenzzeit aufweist, macht sie für viele Einsatzbereiche spannend – denn gerade in bewegten Umgebungen können Verzögerungen oder Ungenauigkeiten teils gefährliche Konsequenzen haben.
Während die Anzeigequalität ein Vorteil ist, ist die aktuelle Größe des Gerätes von Nachteil für viele Berufsumfelder. Groß und gar nicht mal so leicht, befördert es die Nutzenden weitestgehend in einen isolierten Raum. Das kann in überschaubaren Umgebungen, wie z.B. im Büro funktionieren, aber in Produktions- und Lagerhallen könnte es zu Herausforderungen führen, wenn man nicht mitbekommt, was um einen herum passiert. Zudem muss das Gerät bereits nach 2 Stunden geladen werden, wenn man es nicht im verkabelten Betrieb nutzen kann.
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Neben den Funktionen ist für den Unternehmenskontext jedoch noch etwas anderes essenziell: Geräte müssen sich verwalten lassen.
WWDC Ankündigung zur Verwaltung der Apple Vision Pro
So war die Ankündigung, dass es weitere Management-Möglichkeiten geben wird, sehr interessant für den sicheren Einsatz der Apple Vision Pro in Unternehmen.
Denn das Automated Device Enrollment steht künftig auch für die Brille zur Verfügung. Apps lassen sich auf dem gleichen Weg verteilen und managen wie bei iPhones, iPads und Macs. Zudem unterstützt visionOS 2.0 generell die meisten von anderen Apple-Betriebssystemen bekannten Konfigurationen und Payloads – wie z. B. die Passcode-Policy. Da die Kamera bei der Apple Vision Pro eine gänzlich andere Rolle spielt, sind manche Restriktionen allerdings nicht 1:1 umgesetzt. Bei einem Screenshot wird beispielsweise der Hintergrund nicht aufgenommen.
Die APIs sind geöffnet – jetzt ist die Frage, wann die UEM-Anbieter ihre Systeme nachrüsten. Es bleibt spannend.
WWDC Ankündigung für neue Usecases
Nachdem die Apple Vision Pro nun auch in Deutschland erhältlich ist, lassen neue Funktionen und Einsatzszenarien nicht lange auf sich warten.
Schon bald erlauben neue Enterprise-APIs Apps den Zugriff auf die Hauptkamera und ermöglichen ein automatisches Scannen von QR- und Barcodes sowie eine Überblendung von realer Umgebung und Anwendungsfenstern. So kann sich ein Ingenieur bei der Reparatur einer Maschine im Live-Bild anzeigen lassen, welche Komponenten nicht in Ordnung sind, während ihn Expert:innen anderer Standorte unterstützen und dabei die Umgebung und relevante Informationen sehen.
Fazit
Die Anwendungsfelder werden also breiter und auch an die modernen Arbeitswelten mit standortübergreifender Vernetzung oder Zusammenarbeit wird dabei gedacht. Während die Anschaffung der Apple Vision Pro allerdings einen hohen Invest erfordert, ist es erfreulich, dass der Einsatz dank neuer Management-Möglichkeiten zukünftig auf sicherem Wege möglich wird.
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