Was sind die Unterschiede von Apple Device Management und Android Device Management?

Apple Device Management und Android Device Management (ADM) bieten ähnliche Funktionen zur Verwaltung und Sicherung von mobilen Geräten in Unternehmen, aber es gibt auch einige wesentliche Unterschiede, die sich aus den jeweiligen Betriebssystemen, den Ökosystemen und den Ansätzen zur Verwaltung ergeben. Hier sind die wichtigsten Unterschiede:

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Betriebssystem-Architektur und Ökosystem

Apple Device Management

  • Apple verwendet ein geschlossenes, stark kontrolliertes Ökosystem, das sowohl Hardware als auch Software umfasst. Diese enge Integration von Software und Hardware bietet eine sehr kohärente Benutzererfahrung und vereinfachte Verwaltung.
  • Geräte wie iPhones, iPads, Macs, Apple Watches und Apple TVs sind alle Teil des Apple-Ökosystems, was bedeutet, dass die Verwaltung und Konfiguration über eine zentrale Plattform wie den Apple Business Manager oder Apple School Manager erfolgt.
  • Apple setzt stark auf Benutzerfreundlichkeit und Sicherheit und bietet standardisierte Funktionen und einheitliche Richtlinien über alle Geräte hinweg.

Android Device Management

  • Android ist ein offenes, flexibles Betriebssystem, das von verschiedenen Herstellern auf einer Vielzahl von Geräten verwendet wird (z. B. Samsung, Google, Huawei, etc.). Daher gibt es mehr Vielfalt und weniger Konsistenz zwischen den Geräten, was die Verwaltung komplexer machen kann.
  • Android-Geräte laufen auf unterschiedlichen Hardwareplattformen und mit verschiedenen Versionen von Android, was zu Herausforderungen bei der Verwaltung und der Implementierung einheitlicher Richtlinien führen kann.
  • Unternehmen müssen oft zusätzliche Software oder Tools verwenden, um Geräte von verschiedenen Herstellern zu verwalten und zu konfigurieren.

MDM/EMM-Plattformen und Registrierung

Apple Device Management

  • Apple bietet eine einfache Integration von Geräten über Apple Business Manager (ABM) oder Apple School Manager (ASM). Geräte können automatisch in MDM-Systeme aufgenommen werden, und die Geräteregistrierung ist in der Regel sehr geradlinig (z. B. über Automated Device Enrollment).
  • Geräte werden direkt nach der Registrierung mit den richtigen Apps, Einstellungen und Sicherheitsrichtlinien konfiguriert. Die Integration in das Apple-Ökosystem ist nahtlos.
  • Zero-Touch Enrollment ist ebenfalls eine Funktion, die eine einfache, sofortige Geräteintegration ermöglicht, ohne dass der Benutzer oder die IT-Abteilung manuelle Konfigurationen vornehmen muss.

Android Device Management

  • Android bietet ähnliche Funktionen, aber die Registrierung und Integration ist oft weniger einheitlich aufgrund der Vielfalt der Geräte und Hersteller.
  • Unternehmen können Geräte über Android Enterprise oder Zero-Touch Enrollment registrieren, aber es ist notwendig, den richtigen MDM- oder EMM-Partner zu wählen, da die Android-Implementierung je nach Hersteller und Modell variieren kann.
  • Einige Android-Hersteller (wie Samsung) bieten ihre eigenen Verwaltungstools (z. B. Samsung Knox) an, die zusätzliche Funktionen und Anpassungen ermöglichen.

Benutzeroberfläche und Verwaltungskonsole

Apple Device Management

  • Apple bietet eine sehr benutzerfreundliche Oberfläche und eine klare Struktur für die Verwaltung von Geräten. IT-Administratoren können über eine zentrale MDM-Konsole (z. B. über Apple Business Manager oder eine Drittanbieter-MDM-Lösung) alle Geräte steuern und konfigurieren.
  • Apple legt großen Wert auf Konsistenz und einfache Bedienbarkeit, was bedeutet, dass die Konsole und die Verwaltungstools eine klare Benutzerführung bieten.

Android Device Management

  • Android bietet eine größere Flexibilität bei der Auswahl von MDM- und EMM-Anbietern, was dazu führen kann, dass die Verwaltungskonsole in einigen Fällen komplexer und weniger einheitlich ist.
  • Es gibt viele verschiedene Verwaltungslösungen, die unterschiedliche Funktionen und Benutzeroberflächen bieten, aber die Benutzererfahrung kann variieren, abhängig davon, welche Plattform (z. B. Google Workspace, Microsoft Intune, VMware AirWatch) verwendet wird.

Sicherheits- und Datenschutzfunktionen

Apple Device Management

  • Apple hat ein stark kontrolliertes System für Sicherheitsrichtlinien. Sicherheitsfunktionen wie Verschlüsselung, Passwortanforderungen, Remote-Wipe und Sicherheitsupdates sind standardisiert und gut integriert.
  • Apple hat auch strenge Datenschutzrichtlinien und stellt sicher, dass alle Sicherheitsfunktionen ohne das Eingreifen von Drittanbietern ausgereift sind.
  • Device Enrollment Program (DEP) und Mobile Device Management (MDM) ermöglichen es, das Gerät während des gesamten Lebenszyklus zu überwachen und zu verwalten.

Android Device Management

  • Android bietet eine größere Flexibilität und Anpassung in Bezug auf Sicherheitsrichtlinien, jedoch kann die Konsistenz über verschiedene Hersteller hinweg variieren.
  • Android Enterprise bietet eine Reihe von Sicherheitsfunktionen wie App-Management, App-Schutzrichtlinien, Verschlüsselung, Remote-Wipe und Zugriffssteuerung. Allerdings können Geräte, die nicht mit Android Enterprise kompatibel sind, eingeschränkten Zugriff auf diese Sicherheitsfunktionen haben.
  • Hersteller wie Samsung bieten zusätzliche Sicherheitsfunktionen über Samsung Knox, die zusätzliche Schichten an Schutz bieten können.

App-Verwaltung und Bereitstellung

Apple Device Management

  • Die App-Verwaltung in Apple-Umgebungen ist in der Regel einfacher, da alle Geräte die gleichen Grundvoraussetzungen und das gleiche App-Ökosystem verwenden. Administratoren können Apps zentral aus dem App Store oder über unternehmensspezifische App-Entwicklungen verteilen.
  • VPP (Volume Purchase Program) und Apple Business Manager erleichtern die Lizenzverwaltung und Bereitstellung von Apps.

Android Device Management

  • Android ermöglicht eine breite Palette von App-Management-Optionen, da es eine größere Vielfalt an Apps und App-Quellen gibt (Google Play Store, Drittanbieter-App-Quellen). Administratoren können Apps sowohl aus dem Google Play Store als auch aus privaten Quellen (z. B. über Google Play for Work oder Enterprise App Stores) bereitstellen.
  • Die Verwaltung von Apps und die Lizenzierung können komplexer sein, da auch Drittanbieter-App-Ökosysteme und verschiedene Versionen von Android berücksichtigt werden müssen.

Kiosk-Modus und Einschränkungen

Apple Device Management

  • Apple bietet den Kiosk-Modus für iOS- und iPadOS-Geräte, der es ermöglicht, Geräte für einen einzigen Zweck zu sperren, wie z. B. den Zugriff auf eine einzige App. Dies ist besonders nützlich für Kioske oder spezielle Anwendungsfälle.
  • Die Möglichkeit, Geräte zu “eingeschränkten” Geräten zu machen, ist standardisiert und einfach umzusetzen.

Android Device Management

  • Android bietet ebenfalls die Möglichkeit, Geräte in den Kiosk-Modus zu versetzen, aber die Umsetzung ist aufgrund der größeren Anzahl an Geräten und Herstellern oft etwas flexibler. Funktionen wie der Kiosk-Modus oder das Sperren bestimmter Funktionen hängen oft vom Hersteller (z. B. Samsung Knox) und der verwendeten MDM-Lösung ab.

Fazit

Apple Device Management bietet eine kohärente, benutzerfreundliche Verwaltungslösung, die besonders durch die enge Integration von Hardware und Software besticht und eine vereinheitlichte Benutzererfahrung gewährleistet. Es ist ideal für Unternehmen, die auf eine homogene Geräteflotte setzen und die Einfachheit bevorzugen.

Android Device Management hingegen bietet mehr Flexibilität und Anpassungsmöglichkeiten, da es auf einer Vielzahl von Geräten und Herstellern basiert. Es kann jedoch komplexer in der Verwaltung und weniger konsistent sein, insbesondere wenn verschiedene Android-Versionen und Geräte berücksichtigt werden müssen. Es ist besonders vorteilhaft für Unternehmen, die eine größere Vielfalt an Geräten benötigen oder bevorzugen.

Die Wahl zwischen Apple und Android Device Management hängt daher oft von den spezifischen Anforderungen des Unternehmens, der Gerätevielfalt und der gewünschten Kontrolle über die Geräteverwaltung ab.

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