Die AppleVisionPro hat sowohl bei Privatpersonen als auch bei Unternehmen großes Interesse geweckt. Viele sind gespannt, was die neue Hardware von Apple an Möglichkeiten mit sich bringt. Unser Kollege Thomas Steinmetz von der EBF Inc. hatte die Gelegenheit, in die Welt der Apple Vision Pro einzutauchen und sie zu testen. Das VR-Headset hat ihn beeindruckt, aber auch nachdenklich gemacht.
In unserem Blog berichtet er von seinen Eindrücken und schätzt die Einsatzmöglichkeiten für Unternehmen ein:
Vorteile der Apple Vision Pro
Intuitive Nutzung
Wer bereits ein iPhone nutzt, wird nicht lange brauchen, um sich zurecht zu finden. Apps und Tasten sind dort, wo man sie vermutet. Die Bedienung durch Augen, Sprache und Gesten funktioniert einfach und intuitiv und das Gerät reagiert dank mehrerer Kameras, Sensoren und Mikrofone erstaunlich schnell und gut. Bei anderen Modellen sind hingegen meist externe Controller zur Steuerung notwendig.
Schnelles Eintauchen in Augmented und Virtual Reality
Mit einem einfachen Tastendruck gelangt man in eine virtuelle Welt, während gleichzeitig eine Verbindung zur physischen Welt aufrechterhalten bleibt. Der oder die Nutzer:in sieht noch immer die eigenen Arme, Hände und je nach Wunsch auch Teile der Umgebung – ein klarer Vorteil gegenüber anderen Modellen. Wie stark reale und virtuelle Welt verschmelzen, kann man selbst bestimmen.
Augmented Reality bedeutet, dass digitale Elemente (z.B. Apps) in die eigene Umgebung eingebunden werden. Virtual Reality hingegen bezeichnet das Eintauchen in einer digitale Welt – an andere Orte, in Filme o.ä.
Komfortable Nutzung
Im Gegensatz zu Erfahrungen mit anderen Brillen hat Thomas während seines Tests kein Unwohlsein (Motion Sickness) verspürt. Bei längerer Verwendung könnte das jedoch anders sein.
Beeindruckende Auflösung und niedrige Latenz:
Die Anzeigequalität und minimale Latenzzeit der Apple Vision Pro sind beeindruckend. Sie tragen zu einem außergewöhnlichen Erlebnis bei und eröffnen dem Headset viele Einsatzbereiche. Denn eine hohe Bildqualität ebenso wie eine unverzögerte Bildübertragung sind für viele Einsatzszenarien unbedingt erforderlich. Gerade in bewegten Umgebungen können Verzögerungen und Ungenauigkeiten gefährlich werden.
Nachteile der Apple Vision Pro
KEINE NAHTLOSE INTEGRATION IN DIE REALE WELT
Die angezeigten Inhalte verbinden sich derzeit nur bedingt gut mit der realen Welt. Schließlich handelt es sich bei der Apple Vision Pro nicht um eine kleine, dezente Brille, auf deren Gläser Inhalte projiziert und nahtlos mit der realen Umgebung verbunden werden. Stattdessen ist die Apple Vision Pro noch immer ein eher großes, nicht ganz so leichtes Gerät, das den oder die Nutzer:in – bei aller schon vorhandenen Verschmelzung der Welten – in einen weitgehend isolierten Raum befördert. Das kann in überschaubaren Umgebungen, wie z. B. im Büro, gut funktionieren. Aber wenn es um die Navigation und Aktionen in realen Umgebungen geht – insbesondere in Umgebungen wie Lager- und Produktionshallen, in denen viele dynamische Bewegungen stattfinden – könnte die Isolation Schwierigkeiten bereiten. Eine Einschränkung, die zumindest in solchen Szenarien trotz der Anzeigequalität und geringen Latenz derzeit eher gegen einen Einsatz der Apple Vision Pro spricht. Das allerdings ist ein Problem, dass auch Modelle von anderen Herstellern haben.
Geringe Akkulaufzeit
Der Akku der Apple Vision Pro hält nur rund 2 Stunden. Zwar ist ein verkabelter Betrieb möglich, doch auch das ist bei mobilen Szenarien häufig hinderlich und schränkt die Nutzung ein.
Geringer UEM-Support
Einer der größten Nachteile für Unternehmen ist derzeit die geringe UEM-Unterstützung. Es kann daher noch einige Zeit dauern, bis die Apple Vision Pro mit ihrem Betriebssystem visionOS auf sichere und einfache Weise im beruflichen Kontext eingesetzt werden kann. Hier sind Mitbewerber aktuell im Vorteil: Sie bieten Geräte mit ähnlichen Funktionen an – zu niedrigeren Preisen und mit umfangreicheren Management-Möglichkeit. Sie können von den gängigen UEM-Systemen verwaltet werden. Es ist aber davon auszugehen, dass Apple den UEM-Anbietern ebenfalls die notwendigen APIs öffnen wird, damit auch die Apple Vision Pro mit vielfältigen Möglichkeiten verwaltet werden kann. Apple-spezifische UEM-Systeme wie Jamf werden dann sicherlich die ersten sein, die dies in ihre Lösung implementieren – aber auch andere UEM-Systeme werden damit nicht lange warten.
Fazit und ein Blick auf zukünftige Einsatzmöglichkeiten
Die Apple Vision Pro hat bei der Einführung für viel Aufregung gesorgt und ist sicherlich eines der leistungsstärksten Modelle ihrer Art. Doch es wird deutlich, dass das Spatial Computing in Summe noch in den Kinderschuhen steckt. Apple und auch andere Hersteller werden sicherlich intensiv weiter daran arbeiten, die reale und virtuelle Welt zukünftig noch besser miteinander verschmelzen zu lassen. Einige grundlegende Herausforderungen werden dann vielleicht erst mit zukünftigen Modellen gelöst. Bis dahin wird vermutlich noch etwas Zeit vergehen.
Weitere Management-Möglichkeiten für die Apple Vision Pro wird es hingegen bestimmt schon früher geben, sodass eine Nutzung im Unternehmen möglich wird. Hier wird noch spannend, welche Anwendungen es für die Apple Vision Pro geben wird. Denn auch sie entscheiden über die Einsatzmöglichkeiten.
Wenn es soweit ist, können wir uns gut vorstellen, dass die Apple Vision Pro für verschiedene geschäftliche und kommerzielle Zwecke eingesetzt werden kann.