Effektiver Schutz vor Phishing: 3 zentrale Strategien zur Abwehr von Cyberangriffen

Ob Neugier, Zeitdruck oder Angst – bei Cyberangriffen spielen psychologische Tricks eine große Rolle und führen leider allzu oft zum Erfolg. Doch sie sind nur ein Grund, warum die Bedrohung im digitalen Raum so hoch ist wie nie zuvor. Cyberkriminelle werden in vielerlei Hinsicht immer raffinierter und setzen vermehrt auch Künstliche Intelligenz ein, während die Schutzmechanismen häufig zu gering sind. Phishing-Angriffe bleiben eine ihrer effektivsten Methoden. Daher haben wir Ihnen in diesem Blogartikel die 3 häufigsten Phishing-Tricks sowie zentrale Strategien und verschiedene technologische Lösungen zur Phishing-Abwehr zusammengefasst.

Phishing wird immer effizienter

Phishing zielt darauf ab, Menschen durch Täuschung dazu zu bringen, sensible Informationen preiszugeben oder Schadsoftware auf ihre Systeme zu laden. Die Angreifenden versenden meist gefälschte E-Mails, die die Opfer auf manipulierte Webseiten locken oder schädliche Anhänge enthalten. Diese Angriffe werden immer ausgefeilter und lassen sich immer schwerer erkennen, vor allem auf Mobilgeräten, wo die Anzeige von Links eingeschränkt ist. Darüber hinaus haben Cyberkriminelle ihre Angriffswege erweitert: Neben E-Mails nutzen sie verstärkt SMS, Social-Media-Plattformen und sogar gefälschte Anrufe, bei denen durch den Einsatz von KI Stimmen täuschend echt imitiert werden.

Ihre psychologischen Tricks: So manipulieren Cyberkriminelle

Kriminelle wissen ganz genau, was sie tun: Sie setzen auf psychologische Manipulationen und nutzen damit gezielt die menschlichen Schwächen aus. Das macht Phishing so effektiv – und riskant.

Zu den häufigsten Methoden zählen:

  • Neugier: Wer ist nicht neugierig, wenn es heißt: „Auto in Tiefgarage wurde beschädigt“. Solch vage Betreffzeilen verleiten dazu, Links anzuklicken oder Fotos zu öffnen, um mehr Informationen zu erhalten.
  • Zeitdruck: So manch ein Puls schnellt sicherlich in die Höhe, wenn E-Mails mit befristeten Angeboten oder dringenden Anweisungen („Brauche ich heute!“) reinkommen. Sie setzen die Zielpersonen unter Druck, schnell zu handeln, bevor sie die Nachricht kritisch hinterfragen.
  • Angst: Wenn dann auch noch Drohungen als Mechanismus genutzt werden, z.B. dass ohne sofortige Reaktion Kontosperrungen oder rechtliche Konsequenzen folgen, versetzen die Mails die Empfänger:innen in Panik und führen gegebenenfalls zu überstürztem, unüberlegtem Handeln.

Unternehmen sollten ihre Mitarbeitenden im Bezug auf diese Taktiken sensibilisieren und schulen und geeignete technologische Schutzmaßnahmen implementieren. Doch wie genau sieht ein angemessenes Schutzkonzept aus? Und wie lässt es sich umsetzen?

Die 3 Säulen eines erfolgreichen Phishing-Schutzes

Um sich effektiv vor Phishing-Angriffen zu schützen, sollten Unternehmen auf drei zentrale Strategien setzen:

1. Schulung der Mitarbeitenden – auch der Heads & CEOs

Der erste und wichtigste Schritt ist die Schulung der Mitarbeitenden. Diese müssen lernen, die psychologischen Tricks der Angreifenden sowie Hinweise auf Phishing zu erkennen und angemessen zu reagieren. Eine einmalige Schulung reicht dabei nicht aus – regelmäßige Auffrischungen sind notwendig, da sich die Methoden der Angreifer ständig weiterentwickeln. Mithilfe von Phishing-Simulationen können Unternehmen testen, wie gut ihre Angestellten auf solche Angriffe vorbereitet sind, und das Bewusstsein schärfen.

2. Einsatz moderner Sicherheitstechnologien

Technologien spielen eine entscheidende Rolle im Schutz vor Phishing, denn dadurch wird die Anzahl der Fälle reduziert, in denen die Mitarbeitenden aufmerksam sein und Phishing-Angriffe erkennen müssen. So können viele Angriffe im Vorhinein abgefangen werden. Lösungen wie Mobile Threat Defense-Lösungen, Virenscanner und die Absicherung von externen Zugängen durch Multi-Faktor-Authentifizierung sowie VPNs helfen bei dieser Vorbeugung und Absicherung. Wichtig ist aber: 100%igen Schutz können sie niemals bieten. Daher ist immer eine Kombination aus Sensibilisieren und den Technologien notwendig.

3. Reaktionsplan für den Ernstfall

Auch Unternehmen mit den bestgeschultesten Mitarbeitenden und effektiven Technologien sind nicht vollständig vor Phishing-Angriffen schützbar. Daher ist es essenziell, einen klaren Notfallplan zu haben, um bei einer Akutbedrohnung schnell und effizient zu reagieren. Ein solcher Plan sollte Leitfäden und Abläufe definieren, damit jede:r weiß, wer welche Schritte unternimmt, um den Schaden zu minimieren. Regelmäßiges Monitoring des Datenverkehrs hilft, Eindringlinge frühzeitig zu identifizieren, und Offline-Backups der wichtigsten Daten ermöglichen eine schnelle Wiederherstellung.

Technologische Lösungen im Detail

Im Folgenden möchten wir Ihnen einige Tools vorstellen, die Unternehmen einsetzen können, um ihre Sicherheitsvorkehrungen zu stärken:

1. Phishing-Awareness-Tools

Diese simulieren Phishing-Angriffe und analysieren, wie die Mitarbeitenden reagieren. Wer auf einen gefälschten Link klickt, wird informiert, dass es sich um eine Simulation handelte, und erhält Hinweise, wie der Angriff hätte erkannt werden können. Diese Methode setzt am Risikofaktor “Mensch” an: Sie schärft das Bewusstsein der Belegschaft und verbessert ihre Fähigkeit, Phishing-Angriffe zu erkennen. Detaillierte Berichte im Nachgang erlauben es den Unternehmen, ihr Risiko für Cyberattacken besser einzuschätzen und entsprechende Schulungen zu planen.

2. Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA) und Conditional Access

Eine effektive Methode gegen Phishing-Angriffe auf Login-Daten ist die Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA). Die Sicherheit wird erhöht, indem mehrere Faktoren zur Verifizierung eines Benutzers verlangt werden. So ist es beispielsweise möglich, neben dem Benutzerpasswort noch ein Einmalpasswort abzufragen, das per SMS an ein separates Smartphone geschickt wird. Moderne Lösungen erlauben dank Trusted-Platform-Module-Chip MFA sogar ganz ohne ein solches Zweitgerät.

Unternehmen sollten sich in dem Zuge auch mit dem Thema “Conditional Access” beschäftigen. Dies hilft ihnen, die erforderliche Loginmethode immer an den jeweiligen Kontext anzupassen. Ist ein Kontext als sicher definiert, so kann ein einfacher Login möglich sein, z.B. über Single Sign-on. Befindet sich ein Nutzer in einem unsicheren Kontext, so sollte die Authentifizierung per MFA erfolgen oder sogar der Zugriff verweigert werden.

3. Mobile Threat Defense (MTD)

MTD-Lösungen gibt es schon seit vielen Jahren. Doch dank KI ist es modernen MTD-Tools sogar möglich, Anomalien im Nutzerverhalten zu erkennen. So bemerken sie, wenn eine Person ein Passwort nicht vom üblichen Standort oder zur üblichen Zeit eingibt – und können im Verdachtsfall die Komplexität des Login-Verfahrens erhöhen (Stichwort MFA) oder den Zugriff verweigern.

4. Ransomware-Blocker

Sollten Angreifer trotz aller Schutzmaßnahmen schadhafte Software installiert haben, können spezielle Sicherheitslösungen die unrechtmäßige Verschlüsselung von Daten in Echtzeit erkennen und stoppen. Sie identifizieren und isolieren kompromittierte Benutzerkonten, stoppen weitere Datenverschlüsselungen und helfen bei der Wiederherstellung der Daten. So lassen sich Ausfallzeiten auf ein Minimum reduzieren. Durch die permanente Überwachung von File-Shares und Cloud-Laufwerken sowie ihren Abweichungen ist auch die Analyse des Vorfalls im Nachgang einfacher.

Fazit: Umfassender Schutz ist notwendig

Phishing-Angriffe nehmen nicht nur an Häufigkeit zu, sie werden auch immer schwieriger zu erkennen. Früher konnte man Phishing-Mails oft an Rechtschreibfehlern, unprofessionellem Layout oder falschem Kontext identifizieren – diese Zeiten sind vorbei. Heute sind die Nachrichten so professionell gestaltet und mit psychologischen Tricks versehen, dass selbst erfahrene Nutzer:innen in die Falle tappen können. Und das in der breiten Masse – denn Phaas-Anbieter (Phishing-as-a-Service) verhelfen Kriminellen mit ihren Services zum Gelingen der Angriffe.

Unternehmen müssen daher umfassende Maßnahmen ergreifen, um sich zu schützen. Schulungen, moderne Sicherheitslösungen und Notfallpläne sind die Grundlage eines effektiven Schutzkonzepts. Wir wissen aus Gesprächen mit Unternehmen, dass es dafür jedoch meistens an Zeit, Personal und auch dem Wissen in der Tiefe mangelt. IT-Security ist nicht eindimensional, sondern besteht aus zig kleinen Bausteinen, die ineinandergreifend ein gewisses Level an Sicherheit ergeben. Diese Bausteine muss man kennen und immer am Ball bleiben, weil sich die Angriffslage so komplex und dynamisch entwickelt.

Mit der Unterstützung eines IT-Dienstleisters können Sie sicherstellen, dass Sie die richtigen Tools einsetzen und diese effizient nutzen – ohne dass der Verwaltungsaufwand für Ihr IT-Team steigt. Wir helfen Ihnen, Ihr IT-Team zu entlasten und am Puls der Zeit zu sein. Dabei kennen wir uns nicht nur mit den aktuellsten Technologien aus, sondern bringen auch die Erfahrungswerte aus unterschiedlichsten Kundenprojekten ein. So profitieren Sie in mehrfacher Hinsicht.

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